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Freya von Moltke: Ein Leben im Zeichen des Widerstands und der Erinnerung

Freya von Moltke, geboren am 29. März 1911 in Köln, ist eine zentrale Figur der deutschen Widerstandsbewegung gegen den Nationalsozialismus und und eine engagierte Förderin der Erinnerungskultur nach dem Zweiten Weltkrieg. Sie war die Ehefrau von Helmuth James von Moltke, einem führenden Mitglied des Kreisauer Kreises, einer Gruppe von Widerständlern gegen das NS-Regime, die Pläne für ein neues, demokratisches Deutschland nach dem Ende des 2. Weltkriegs entwarfen.

Freya von Moltke stammte aus einer wohlhabenden Familie und erhielt eine umfassende Bildung, die ihr ein starkes Bewusstsein für soziale Gerechtigkeit und politische Verantwortung vermittelte. 1931 heiratete sie Helmuth James von Moltke und zog zu ihm auf das Gut Kreisau in Schlesien, das zum Zentrum des geistigen Widerstands gegen Hitler wurde.

Nach der Verhaftung und Hinrichtung ihres Mannes im Jahr 1945 widmete sich Freya von Moltke der Bewahrung seines Erbes und der Förderung der Ideen des Kreisauer Kreises. Sie emigrierte zunächst nach Südafrika und später in die USA, wo sie weiterhin aktiv über den deutschen Widerstand aufklärte und sich für Versöhnung und Demokratie einsetzte.

Sie machte es sich zum Lebenswerk, die Erinnerung an den Widerstand in Deutschland anzustoßen und mitzugestalten

Ab 1989 besuchte Freya von Moltke regelmäßig Deutschland und engagierte sich intensiv für die Erinnerung an die Widerstandsbewegung und die Ideale des Kreisauer Kreises. Diese Besuche markierten den Beginn einer neuen Phase ihres Lebens, in der sie die Bemühungen um die Errichtung einer Gedenkstätte in Kreisau (heute Krzyżowa, Polen) kritisch begleitete. Diese Gedenkstätte sollte nicht nur der Erinnerung dienen, sondern auch als Ort der Begegnung und des Austauschs für junge Menschen aus ganz Europa fungieren.

Die 2004 gegründete „Freya von Moltke Stiftung für das neue Kreisau“ trägt den Namen ideser großen Frau. Die Stiftung hat das Ziel, das Erbe des Kreisauer Kreises lebendig zu halten und Bildungsprojekte zu fördern, die sich mit Demokratie, Menschenrechten und interkulturellem Dialog beschäftigen. Durch diese Arbeit trägt die Stiftung dazu bei, dass die Werte und Überzeugungen, für die Freya und Helmuth James von Moltke ihr Leben riskierten, auch für zukünftige Generationen relevant bleiben.

Freya von Moltke starb am 1. Januar 2010 im Alter von 98 Jahren in Vermont/USA. Ihr Lebenswerk und ihr Engagement für die Erinnerung an den Widerstand gegen den Nationalsozialismus sowie für die Förderung demokratischer Werte wirken bis heute nach. Die Freya von Moltke Stiftung für das neue Kreisau setzt ihr Vermächtnis fort und erinnert daran, wie wichtig es ist, sich für eine gerechte und friedliche Welt einzusetzen.

Durch ihre Besuche in Deutschland und ihr unermüdliches Engagement hat Freya von Moltke einen bleibenden Beitrag zur deutschen und europäischen Erinnerungskultur geleistet.